Die Geschichte der Computermaus

Für alle, die einen PC benutzen, ist es heute selbstverständlich, zum Anklicken von Inhalten, dem Ausfüllen von Formularen oder das Betätigen von Buttons eine Maus zu benuzen. In vielen Fällen könnte das zwar auch mit der Tastatur erledigt werden, das ist aber meistens viel zu umständlich.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Maus?

Eigentlich müsste die korrekte Bezeichnung Computermaus heißen. In der Praxis hat sich die Bezeichnung Maus eingebürgert, weil das Wort kürzer ist. Es leitet sich daher ab, weil Computermäuse häufig klein und grau sind und der Benutzer damit beim Arbeiten auf der Unterlage (Mousepad) herumhuscht. Da drängt sich die Analogie mit dem Tier Maus förmlich auf.

Eine Computermaus ist ein externes Eingabegerät, das mittels eines Kabels oder drahtlos (per WLAN oder Bluetooth) mit dem Computer verbunden ist. Es dient zur Eingabe von Befehlen.

Wie funktioniert die Maus?

Auf dem Display befindet sich eine Markierung (Mauszeiger. Wird die Maus auf einer glatten Oberfläche (Mousepad) bewegt, berechnet der Computer diese Daten und überträgt die Bewegung auf den Mauszeiger, der entsprechend seine Position ändert. Zusätzlich ist die Maus mit 2 Tasten (oder mehr) ausgerüstet. Wird die linke Taste gedrückt, wird an den Displaykoordinaten, an denen sich der Mauszeiger gerade befindet, eine Reaktion ausgelöst, beispielsweise eine Schaltfläche betätigt. Handelt es sich um ein Textdokument oder ein Eingabefeld, verwandelt sich der Mauszeiger in einen senkrechten Strich, der blinkt. Das bedeutet, dass an dieser Stelle Text eingegeben werden kann. Wird die rechte Maustaste betätigt, klappt ein Menü auf, in dem aus einer Liste verschiedene Aktivitäten ausgewählt werden können, beispielsweise Löschen, Kopieren, Verschieben und anderes. Es gibt verschiedene Methoden, mit denen die Bewegungen der Maus auf der glatten Oberfläche auf den Bildschirm übertragen werden können. Früher wurde das durch eine Rollkugel aus Stahl und ein System aus Lochscheiben und Lichtschranken erreicht. Heute arbeitet man mit Laserdioden. Moderne Computermäuse können auf fast jeder glatten Oberfläche eingesetzt werden und sind empfindlicher als klassische Modelle mit Stahlkugel.

Warum entstand die Computermaus?

In der Frühzeit der Computertechnik gab es noch keine grafischen Benutzeroberflächen. Auf den Displays wurde ausschließlich Text dargestellt. Damals war es üblich, Befehle mit Hilfe der Tastatur einzugeben. Auch heute noch gehören die entsprechenden Tasten zum Standard auf jeder Computertastatur, obwohl sie nur selten benutzt werden. Inzwischen wurde jedoch an der Entwicklung von Bildschirmen mit grafischen Benutzeroberflächen gearbeitet, für die eine Befehlseingabe über die Tastatur entweder gar nicht funktionierte oder zu umständlich war. Es entstand die Notwendigkeit eine andere Möglichkeit der Befehlseingabe zu finden, die schneller und besser funktionierte: die Maus.

Wann, wo und von wem wurde die Maus entwickelt?

Die Arbeiten an dem neuartigen Zeigegerät begannen in den Jahren 1963/64 am Stanford Research Institute, einem heute selbständigen Ableger der Stanford Universität in Kalifornien. Dort entwickelte eine Gruppe von Forschern unter Führung von Douglas Engelbart (Design) und William English (Bau) den Protoyp der heutigen Computermaus. Die erste Maus benutzte 2 rechtwinkling zueinander angeordnete Räder, um ihre Koordinaten auf das Display zu übermitteln. Das Prinzip wurde 1967 in den USA zum Patent angemeldet und 1968 erstmals auf einer Fachtagung der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Patent wurde 1970 vom US Patentamt erteilt. Anfangs wurde die Maus jedoch kaum beachtet, weil sich Rechner mit grafischen Benutzeroberflächen erst allmählich verbreiteten.

Wer hat die Maus erfunden?

So abwegig wie die Frage zunächst erscheint, ist sie gar nicht. Jeder Amerikaner wird natürlich felsenfest behaupten, dass sie es waren. Interessant ist aber, dass auch in Deutschland nahezu zeitgleich zu Amerika eine Computermaus vorgestellt wurde. Das deutsche Gerät wurde "Rollkugel" genannt. Im Jahr 1966 reichte die Firma Telefunken eine Erfindung ihres Mitarbeiters Rainer Mallebrein zum Patent ein. In der Beschreibung wird erwähnt, dass die Rollkugel zur Identifizierung von Objekten in einer grafischen Darstellung auf einem Bildschirm verwendet wird. Ein Patent wurde allerdings nie erteilt. Telefunken stellte zwar als erste Firma eine Maus kommerziell her, war aber nicht von ihrem praktischen Nutzen überzeugt.

Wie verlief die weitere Entwicklung?

An der Verbesserung der Maus wurde kontinuierlich gearbeitet. Wirklich durchsetzen konnte sich jedoch keine der frühen Computermäuse, weil sie viel zu teuer waren. Der Rechner XeroxStar von 1981 konnte zwar schon mit einer Maus bedient werden, diese kostete aber 400 US Dollar und die dazugehörige Schnittstelle noch einmal 300 US Dollar. Das änderte sich erst, als Apple auf der Bildfläche erschien. Unter seinem legendären Gründer Steve Jobst brachte Apple 1984 den Macintosh auf den Markt, der ein großer Erfolg wurde. Als erster Computer überhaupt wurde eine Computermaus zum wichtigsten Bedienelement. Zuvor war es gelungen, durch effiziente industrielle Fertigung die Kosten einer Maus auf weniger als 25 US Dollar zu drücken. Von da an war der Siegeszug der Computermäuse nicht mehr aufzuhalten. Diese Mäuse mit der charakteristischen Stahlkugel dominierten den Markt bis weit in die neunziger Jahre. Obwohl ihre Entwicklung bereits wesentlich früher begann, verdrängten optische Mäuse erst gegen Ende der neunziger Jahre ihre mechanischen "Kollegen". Seit Mitte der neunziger Jahre gibt es Mäuse, die mit USB Kabel mit dem Computer verbunden werden können. Etwas früher kamen kabellose Mäuse (Infrarot) auf, gegen Ende der neunziger Jahre mit Bluetooth.

Wie sieht die Zukunft der Maus aus?

Langsam aber sicher schwindet ihre Popularität, weil sich die Technik ständig weiter entwickelt. Schon seit einiger Zeit haben Laptops einen Touchpad und 2 Tasten, die eine Alternative zur Computermaus darstellen, obgleich sie nicht so bequem in der Bedienung sind. Mehr und mehr Computer verfügen über einen Touchscreen zur Eingabe von Befehlen. Das trifft nicht nur auf Smartphones und Tablet PCs zu, sondern auch auf Monitore von Desktop PCs. Der Touchscreen macht nicht nur die Maus, sondern auch die Tastatur überflüssig. Wahrscheinlich wird es gar nicht mehr so lange dauern, bis Computer per Sprachsteuerung Befehle ausführen. Dann wird die gute alte Maus einen Platz im Museum finden, neben dem Videorecorder und dem Walkman.

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